12/04/2024

"Wir fordern Zukunft statt Kündigung!"

In Anbetracht der jüngsten Ankündigung des Vorstands der thyssenkrupp Steel Europe AG, das Unternehmen strukturell umzugestalten, die Produktionskapazität auf 9,5 Mio. Jahrestonnen zu senken und Personal abzubauen, haben der Gesamtbetriebsrat und die IG Metall NRW folgende Stellungnahme abgegeben:

Der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats von thyssenkrupp Steel Europe AG, Tekin Nasikkol, unterstreicht die Bedeutung der aktuellen Entscheidung nach langen Spekulationen. Die angekündigte Reduzierung auf 9,5 Mio. Tonnen wird als bedeutender Schritt angesehen. Es wird nach einer zukunftsorientierten Lösung gefordert und die Wichtigkeit des bestehenden Tarifvertrags Zukunft Stahl 20-30 bis März 2026 hervorgehoben. Dieser Vertrag dient dem Schutz der Standorte und schließt betriebsbedingte Kündigungen aus.

Detlef Wetzel, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der thyssenkrupp Steel Europe AG, fordert vom Vorstand ein klares industrielles Konzept, bevor weitere Verhandlungen geführt werden können. Sie setzen sich für einen harten Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen über März 2026 hinaus ein und erwarten die Umsetzung der geplanten Investitionen gemäß des gültigen Tarifvertrags.

Der Bezirksleiter der IG Metall in NRW, Knut Giesler, sieht auch Erklärungsbedarf gegenüber der Politik in Bund und Land: „Letztes Jahr hat die thyssenkrupp Steel einen Förderbescheid von 2 Milliarden Euro erhalten für den Bau der 1. Direktreduktionsanlage im Duisburger Norden. Neun Monate später wird eine strukturelle Neuaufstellung angekündigt, die Auswirkungen haben wird auf tausende Arbeitsplätze, auch in den weiterverarbeitenden Industrien in Nordrhein-Westfalen. Damit erzeugt man kein Vertrauen. Thyssenkrupp muss sich seiner Verantwortung für Duisburg, Bochum, Dortmund, Gelsenkirchen, Hagen und das Siegerland bewusst sein. Wir werden nicht akzeptieren, dass zigtausende Menschen um ihren Job bangen müssen.“

Abschließend betont Tekin Nasikkol, dass nach der heutigen Betriebsräte-Konferenz der thyssenkrupp Steel Europe AG mit über 200 Betriebsräten die Belegschaften aller Standorte für den 30. April 2024 zu einer Belegschaftsversammlung in der Arena des MSV Duisburg eingeladen werden. „Wir erwarten einen Großteil der 27.000 Kolleginnen und Kollegen und werden unseren Forderungen Nachdruck verleihen.“

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